31. Januar 2005

Liebes Tagebuch!

Verdammt, die kleinen Mistviecher waren nur ausgeborgt (allerdings offenbar, um mich zu beeindrucken. Ein wenig gerührt bin ich schon!).

Ein Gutes hat es definitiv: ich werde nun sicher nicht von der Nachbarschaft belämmert werden, jeden kleinen Krupphusten in fachlichen Augenschein zu nehmen.
Trotzdem, die Deckung stand zu weit offen. Männer mögen kinderliebe Frauen, das kann man beinahe täglich nachlesen.

Wenn einem der Kopf nicht zu schade ist für "Frau im Koma".

Pah.

30. Januar 2005

Liebes Tagebuch!

Ganz unter uns: es würde mich nicht wundern, wenn diese Mesaillance eines schönen Tages an unüberbrückbaren musikalischen Differenzen zerbräche.
Zu allem Überfluß ist jetzt noch eine Bande rotznasiger Nachkommen aufgetaucht, die nach medizinischen Geräten und Einmalartikeln benannt sind und dazu ermuntert werden, mittels lülletriefender Blockflöten Hausmusik zu machen.

Es wird einem wahrlich nichts geschenkt auf dieser Welt.

29. Januar 2005

Liebes Tagebuch,

bin zurück bei Nühm.
Die Wahl fiel nicht schwer: WDR4 und Leberwurststullen mit Vorhaltungen über meinen liderlichen Lebenswandel bei Frau Mutter in Wanne- Eickel oder subtiles Entertainment mit langgezogenen Ärmeln und Wokpartien in den eigenen Ländereien... und ja, auch Xavier Naidoo, man muß es ja mal aussprechen.
Man kann nicht alles haben. Jetzt heißt es nur noch hart bleiben bei den Verhandlungen um den Westturm. Jetzt gilts!
Ich werde alles in die Waagschale werfen und triumphieren, das verspricht Dir

Immer Deine Pantoufle

26. Januar 2005

25. Januar 2005

Liebes Tagebuch!

Heute war ein ereignisreicher Tag.
Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber möglicherweise bin ich bald Herrin auf Schloß Neuschwanstein.
Viel war nicht nötig: eine Line Koks auf dem Aldi-Kundenparkplatz , ein wenig geheucheltes Interesse an einer (wirklich monströsen) Roland Kaiser-Plattensammlung und ein Freundschaftsring von "Bijou Brigitte".
Es war schon fast zu einfach...
Morgen mehr, ich bin müde vom Ränke schmieden.

Immer Deine Pantoufle

21. Januar 2005

Ich habe nie geschrieben, wenn ich zu schreiben glaubte, ich habe nie geliebt, wenn ich zu lieben glaubte, ich habe nie etwas anderes getan, als zu warten vor verschlossener Tür.

Marguerite Duras, Der Liebhaber

20. Januar 2005

Nein, in Swingerclubs geh ich nicht.
Irgendwie erinnert mich die Atmosphäre immer so ein bißchen an Gaststätten, die eine Bundeskegelbahn beherbergen, und die Dekoration machen anscheinend Leute, die sich sonst um die Auslagen von "Goldspray"- Vertragsfriseuren kümmern.
Einmal habe ich einen höllisch interessanten Report bei wahre Liebe gesehen; dabei wurden uA zwei Paare auf der "Pärchenwiese" gezeigt, und während die Männer ihr Bestes in Sachen Cunnilingus versuchten, verglichen die Frauen in einem angeregten Gespräch die Länge ihres Anfahrtsweges, und zwar in breitestem Sächsisch.

Alles in allem so sexy wie reich bebilderte Dermatologieatlanten.

19. Januar 2005

dol-Tagebuch

Ich hab Dir im Rahmen eines Rundumschlages mein Mißtrauen entzogen, aber ich will jetzt keine klebrigen Einträge in mein GB- damit das klar ist.
Du kannst es ansonsten direkt zurück haben.
Ich hab sowieso keinen Penis und in dieser Hinsicht keine Skrupel.


(Nachricht an den "Vertrauensralf")

Und damit hab ich mir postwendend sein Vertrauen eingehandelt.
Normal ist was anderes.

18. Januar 2005


Ich liebe Cake, die swingen selbst dann noch wie die Hölle, wenn sie von Kohlenmonoxid singen.



16. Januar 2005


Nach 24 Stunden Fieber und insuffizienter Trinkmenge fühlt man sich auf eine Art wumselig im Kopf, die man mit Drogen gar nicht simulieren kann.
Ich seh das weiße Liiiiicht..
*rofl*

13. Januar 2005


Ich mag diesen Taxifahrer,
der durch die dunklen Straßen Tokios
rast
als hätte das Leben keinen Sinn.
Mir ist genauso zumute.

(Richard Brautigan)

9. Januar 2005



Doch bei aller Abneigung gegen Lokführertraumatiseure zuckte ich heftig, als ich im Speisewagen eine laute Männerstimme sagen hörte: "Ja... Stunde Verspätung... Personenschaden. Da hat schon wieder so ein Arschloch die Grätsche gemacht." Der Sprecher war ein Kawentsmann um die 50, und er bölkte in sein Telefon. Er saß einen Tisch weiter. Plötzlich fixierte er mich und begann zu brüllen: "Hast Du mit Kosslick gesprochön?" Das e sprach er wie ein ö, und er war so laut, daß man seine Rede in Versalien hätte transskribieren müssen: "HAST DU MIT KOSSLICK GESPROCHÖN?" Nein, das sieht immer noch viel zu dezent aus, der Kerl brüllte mindestens in gefetteten Versalien: "HAST DU MIT KOSSLICK GESPROCHÖN?"
An Flucht war nicht zu denken, der Zug pickepacke voll. Ich sammelte mich, und in eine seiner raren Schreipausen hinein sprach ich ernsthaft und leise: "Verschwiegenheit ist für mich kein leeres Wort. Ich habe nicht mit Kosslick gesprochen und mit niemandem sonst. Ich gehe auch nicht bei den Bullen singen. Geheimnisse sterben in meiner Brust. Sie können sich vollkommen auf mich verlassen: kein Wort zu Kosslick, nicht von mir. Und deshalb duzen sie mich bitte auch nicht."

(Wiglaf Droste, Personenschaden mit Laub)

2. Januar 2005

Ihr letzter Schrei, während man sie aus dem Gerichtssaal führte:
"VON EINEM HAMSTER WAR NIE DIE REDE
!!"